„Oh, wie schön ist Panama“ und andere alte Witze

„Oh, wie schön ist Panama“ und andere alte Witze

Ich glaube, meine Freunde haben es wirklich nett gemeint, als sie erfuhren, dass ich in diesem Jahr mit EWTN nach Panama zum Weltjugendtag fahre. Es dauerte nicht lange, da kamen schon die ersten Wortspiele, Bilder und Videos, die alle Bezug nahmen auf die Janosch-Geschichte „Oh, wie schön ist Panama“. Selbst Til Schweiger landete auf meinem Bildschirm.

„Während ihrer Reise treffen sie auf die verschiedensten Tiere“, heißt es im Wikipedia-Artikel zur bekannten Geschichte, „die meisten wissen nicht, wo Panama liegt, und einige geben ihnen falsche Richtungsangaben.“ Ein wenig trifft das auch auf unsere Erfahrungen zu, die wir bisher auf unserem Weg gemacht haben. Die heitere Gelassenheit der Menschen hier hat uns teilweise ruhelosen Europäer schon das ein oder andere Mal fast in den Wahnsinn getrieben. Stromausfall? Straßensperrung? Fehlerhafte Zugangsberichtungen? Scheinbar nichts kann die Menschen hier aus der Ruhe bringen.

Panoramablick von unserem Set (links) über die Straße auf den Altar.

Doch sitzt man am Ende eines langen und anstrengenden Arbeitstages auf einer der vielen Dachterrassen und blickt auf die erleuchtete Skyline von Panama City, während ein interessanter Geräusche-Cocktail aus dem sanften Brausen der Meereswellen und dem wilden Hupen der Autofahrer die Nacht erfüllen, kann es durchaus passieren, dass es einem herausrutscht: „Oh, wie schön ist Panama!“

Doch letztlich ist weder diese wundervolle Stadt, noch das traumhafte Wetter oder der lange Strand der eigentliche Grund, warum sich auch aus Europa hunderttausende Jugendliche auf den langen Weg über den großen Teich nach Panama machen. Nein, es ist auch nicht der Besuch von Papst Franziskus, der am kommenden Dienstag hier eintreffen wird.

Es ist die Sehnsucht, den Glauben an Jesus Christus mit Millionen anderer Jugendlicher zu feiern. Nicht mehr nur alleine. Die Katholische Kirche ist eine Weltkirche. Und um das wieder mit den eigenen Augen zu sehen, nehmen so viele diesen weiten Weg nach Panama auf sich, um anschließend wieder bestärkt und voller Freude in die eigene Gemeinde zurückzukehren.

Vielleicht ist bei allen Pilgern vor dem Rückflug noch etwas Platz im Handgepäck für diese Freude. Die Kirche in Deutschland kann sie gut gebrauchen. Und hoffentlich gelingt es auch uns Leuten von EWTN, genau diese Freude über das Fernsehen nachhause zu tragen.


Rudolf Gehrig