Der 24. Weltjugendtag ist zu Ende gegangen. Bei der Abschlussmesse im Metropark hat Papst Franziskus uns junge Menschen noch einmal dazu aufgerufen, die Berufung nicht erst irgendwann in der Zukunft, sondern schon im Hier und Jetzt zu leben.
Er machte deutlich, „dass eure Sendung, eure Berufung, ja selbst euer Leben eine Verheißung ist, die nur für die Zukunft gilt und nichts mit eurer Gegenwart zu tun hat. Als ob jung zu sein gleichbedeutend wäre mit ‚Wartezimmer‘ für jemanden, der auf seinen Termin wartet“.
Einige aus unserem Team haben die Nacht nach der Vigil auf dem Feld verbracht. So waren wir direkt vor Ort, als wir um 7.30 Uhr unsere Livesendung starteten. Problem: Weihbischof Everardus de Jong aus Holland hatte am Abend zuvor noch kurzfristig abgesagt, dass er nun doch nicht in unsere Livesendung kommen könne. Glücklicherweise erklärten sich David Dressler aus Deutschland und Elisabeth Luckabauer dazu bereit spontan einzuspringen.
Dann tauchte der Weihbischof kurz nach 6.00 Uhr doch bei uns auf. Auch er hatte auf dem Feld übernachtet, wollte es sich jedoch nicht nehmen lassen, trotzdem noch kurz bei uns vorbeizuschauen, bevor er als Konzelebrant an der Heiligen Messe teilnahm. Wir zeichneten ein kurzes Interview auf, das wir später im Vorbericht einspielten.
Als wir die Sendung starteten, fuhr der Papst mit dem Papamobil bereits durch die Menschenmenge. Thomas, der am Regiepult saß, rastete aus, als ich das Interview mit Weihbischof De Jong ankündigte und einspielen ließ. Was würde passieren, wenn der Papst früher als erwartet vorne am Altar ankäme?
Letztlich ging alles gut. Leider war dann nicht mehr viel Zeit für unsere Gäste. Nach zwei, drei Fragen mussten wir uns schon wieder verabschieden, da die Abschlussmesse begann.
Papst Franziskus hat uns allen die Gottesmutter als Vorbild ans Herz gelegt:
„All diese Tage über hat uns auf besondere Weise wie eine Hintergrundmusik das Wort Marias ‚Mir geschehe‘ begleitet. Sie hat nicht nur an Gott und an seine Verheißungen als etwas Mögliches geglaubt, sie hat Gott geglaubt und den Mut gehabt, ‚Ja‘ zu sagen, um an diesem Jetzt des Herrn teilzunehmen. Sie hat gespürt, eine Mission zu haben, sie hat sich verliebt und dies hat alles entschieden.“
Nach der Abschlussmesse, bei der unter lautem Jubel bekanntgegeben wurde, dass der nächste Weltjugendtag 2022 in Lissabon stattfinden wird, gelangten wir auf abenteuerlichem Wege noch irgendwie in das Pressezentrum, von wo aus Martin Rothweiler später noch die Verabschiedung des Papstes bei den freiwilligen Helfern live kommentierten. Dann hieß es endlich: Es ist vollbracht.
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Rudolf Gehrig